Liebe Leserinnen und Leser!
Heute möchte ich mit euch einige Dinge aus einer Broschüre der Stadt Wien teilen und zwar geht es hierbei um Informationen zu Alkohol und Rauchen für werdende Mütter. Der Artikel heißt: „Eine Auszeit für Ihr Baby“.
Kein Alkohol in der Schwangerschaft und
Stillzeit: Warum?
Ihr Baby benötigt für seine gesunde
Entwicklung eine alkoholfreie Zeit. In der Schwangerschaft bilden Sie und Ihr Baby eine Einheit. Ihre Körper sind über die Nabelschnur und die Plazenta miteinander verbunden. Wenn Sie in der
Schwangerschaft Alkohol trinken, trinkt ihr Baby mit.
Können Ungeborene den Alkohol
abbauen?
Der Abbau von Alkohol im Körper findet hauptsächlich in der Leber statt. Im Unterschied zum Erwachsenen ist keines der kindlichen Organe fertig entwickelt. So ist auch die Leber viel kleiner und
funktioniert nicht vollständig. Es kann den Alkohol daher nicht so schnell abbauen und spürt die Wirkung auch dann noch, wenn Sie sich nüchtern fühlen. Es gibt Frauenärztinnen, Frauenärzte und
Hebammen, die meinen, hin und wieder ein Glas Rotwein sei in Ordnung. Das ist nicht richtig! Alkohol in der Schwangerschaft stört die gesunde Entwicklung Ihres Babys.
Wie beeinträchtigt Alkoholkonsum die
Entwicklung Ihres Kindes?
Jede Zelle des Körpers wird zu einem
bestimmten Zweck produziert. Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns, der Organe und Knochen. Alkohol ist ein Zellgift und zerstört Nervenbahnen. Das Gehirn des
ungeborenen Kindes ist während der gesamten Schwangerschaft hochsensibel.
Ist Alkohol während der Schwangerschaft
gefährlich?
Schon kleine Mengen Alkohol können gefährlich sein. Auch wenn nur gelegentlich Alkohol getrunken wird, erhöht sich das Gesundheitsrisiko für Ihr Baby. Nicht nur harte Getränke wie Schnaps schaden
Ihrem Baby. Ein Gläschen Wein, eine Flasche Bier und ein Stamperl Schnaps enthalten ca. die gleiche Menge an Alkohol.
Was sind die negativen Folgen für das
Baby?
Die Schäden, die durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft entstehen, sind unter dem Begriff FASD (= Fetal Alcohol Spectrum Disorder; zu deutsch: Fötale Alkoholspektrum-Störungen)
zusammengefasst. FASD kommt in allen Gesellschaftsschichten vor. Es ist eine Behinderung, die Sie zu 100 % vermeiden können, wenn Sie in der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken. Typische
Auffälligkeiten sind zum Beispiel ein sehr geringes Geburtsgewicht, körperliche Missbildungen wie zum Beispiel Nierenschäden und Herzfehler. Sichtbare Auffälligkeiten sind zum Beispiel
Verformungen im Gesichtsbereich. Zu den Verhaltensstörungen gehören beispielsweise Ruhelosigkeit, erhöhte Reizbarkeit und erhöhtes Aggressionspotential. Es können auch Defizite in der geistigen
Entwicklung wie zum Beispiel Konzentrationsschwäche, Lernschwierigkeiten und verminderte Intelligenz auftreten.
Falls Sie Alkohol getrunken haben bevor Sie wussten, dass sie schwanger sind: Erst ab der vierten Schwangerschaftswoche ist das Baby mit dem Blutkreislauf der Mutter verbunden. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft kann Alkohol zu Wachstumsstörungen, neurologischen Auffälligkeiten und intellektuellen Entwicklungsstörungen beim Kind führen. Verzichten Sie auf Alkohol, sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind!
Vorsicht bei Ratschlägen aus dem
Internet!
Vielleicht haben Sie von einer Mutter gelesen, die trotz Alkoholkonsums während Ihrer Schwangerschaft ein gesundes Baby zur Welt gebracht hat. Alkohol wird von Erwachsenen unterschiedlich gut
vertragen, bei Babys ist es nicht anders. Manche reagieren auf Alkohol besonders sensibel. Außerdem zeigen sich viele Schäden mitunter nicht sofort. Es kann oft einige Jahre dauern, bis man sie
bemerkt. Internetforen, wo sich Mütter und werdende Mütter miteinander austauschen, sind nicht geeignet, um sich über gesundheitliche Fragen während der Schwangerschaft und Stillzeit zu
informieren.
Unterstützung durch Familie, Freunde
und Partner
Ihre Familie und Ihr Freundeskreis können Sie unterstützen und bestärken, dass sie keinen Alkohol trinken. Es hilft Ihnen vielleicht auch, wenn in Ihrer Anwesenheit kein Alkohol getrunken
wird.
Stillzeit
Wenn Sie während der Stillzeit Alkohol trinken, gelangt dieser auch in die Muttermilch und damit in den Blutkreislauf Ihres Babys. Es ist besser, wenn Sie auch in der Stillzeit auf Alkohol
verzichten. Wenn Sie stillen und Alkohol trinken, trinken Sie so wenig wie möglich. Trinken Sie mindestens drei Stunden vor dem Stillen keinen Alkohol. Machen Sie das Trinken in der Stillzeit
nicht zu einer regelmäßigen Gewohnheit.
Wo finden Sie Hilfe?
Es fällt nicht jeder Frau leicht, auf Alkohol zu verzichten. Wenn Sie Fragen, Sorgen und Ängste zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit haben, wenden Sie sich an Ihre Hebamme
beziehungsweise Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Alkoholkonsum haben, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des regionalen Kompetenzzentrums gerne für Sie da.
Das regionale Kompetenzzentrum ist in der Gumpendorferstraße 157; 1060 Wien (Tel.: 01 4000 53640; E-Mail: kompetenzzentrum@suchthilfe.at; Termine nur nach telefonischer
Vereinbarung). Sie können sich natürlich auch an uns wenden. Wir sind zu finden in der Rasumofskygasse 1/8, 1030 Wien beziehungsweise können Sie uns auch telefonisch erreichen unter 01 408
62 88.
Kurz möchte ich noch anmerken, dass es natürlich keinen Grund gibt in Panik zu geraten, wenn Sie Alkohol getrunken haben. Natürlich können die vorher beschriebenen Folgen durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft auftreten. Ich selber hatte in der Volksschule eine sehr gute Freundin, deren Mutter Alkoholikerin war und die tatsächlich auch einige Entwicklungsstörungen aufwies. Im Laufe des Erwachsen-Werdens haben sich bei ihr allerdings viele Dinge wieder ausgewachsen und zum Positiven verändert.
Es gibt also keinen Grund, deswegen in absolute Panik zu verfallen und zu glauben, man müsse das Kind nun unbedingt abtreiben. Selbstverständlich ist es wichtig zu schauen was geschieht und das Kind zu beobachten. Es gibt viele verschiedene Gründe, die eine Entwicklungsverzögerung eines Kindes bedingen können.
Bedeutet das nun, dass sie in Ruhe Alkohol trinken können? Meine klare Antwort dazu: Nein!! Es bedeutet aber auch, dass wenn Sie Alkohol getrunken haben und sich der Schwangerschaft nicht bewusst waren, nicht sofort in Angst und Panik verfallen müssen. Darum bitte ich Sie ganz herzlich, sich bitte bei uns zu melden, damit wir uns alles gemeinsam anschauen können und wir einen guten Weg für Sie und Ihr Kind finden können!
Nächste Woche geht es dann weiter mit den Gründen, warum man während der Schwangerschaft nicht rauchen sollte.
Ich wünsche euch wie immer einen
wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen, wann immer ihr diesen Blog lest.
Eure Rosa Blume
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0043-664-2000 466 bzw. beratung@lebensbewegung.at
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