Liebe Leserinnen und Leser!
Heute werden wir uns mit der vierten Sprache der Liebe, der Hilfsbereitschaft, näher beschäftigen. Hilfsbereit zu sein kann vieles bedeuten, es geht aber immer darum, Dinge zu tun, von denen man weiß, dass der Partner sich darüber freut. Es geht nicht unbedingt darum, Dinge zu tun, die einfach erledigt werden müssen, sondern es geht in erster Linie darum, hinzuhören, was der Partner sich wünscht. Es darf also nicht die Sache an sich, sondern es muss der Partner im Zentrum stehen, wenn ich möchte, dass dadurch meine Beziehung vertieft wird und wächst.
Es kommt zwar nicht so oft vor, aber es kann auch sein, dass ein Paar dieselbe Sprache der Liebe spricht, aber trotzdem Schwierigkeiten hat. Der Grund dafür kann sein, dass sich ihre Dialekte unterscheiden. Wenn wir nun bei der Hilfsbereitschaft bleiben: Es kann zum Beispiel sein, dass ein Paar sich zwar grundsätzlich füreinander einsetzt, beim anderen aber die Botschaft „Ich bin geliebt von dir“ nicht ankommt, weil sie nicht das füreinander tun, was dem anderen besonders wichtig ist. Ein Ehemann könnte zum Beispiel ein ganzes Wochenende lang Arbeiten im Haushalt und im Garten erledigen, trotzdem könnte sich seine Frau aber ungeliebt fühlen, weil es nicht das ist, was ihr wichtig ist. Würde derselbe Mann seiner Frau etwas zu essen zubereiten und die Küche danach aufräumen, so kann es sein, dass das genau das ist, wodurch sie sich von ihm zutiefst geliebt fühlt.
Wir möchten nun auf drei verschiedene Beobachtungen eingehen:
Beobachtung 1: Die Dinge, die ein Ehepaar vor der Hochzeit füreinander tut, lässt noch nicht darauf schließen, was das Paar nach der Trauung füreinander tut. Wenn man frisch verliebt ist, tut man mitunter Dinge, die nach der Hochzeit oft schnell vergessen sind. Wir werden allerdings auch nicht nur durch unsere eigene Persönlichkeit beeinflusst, sondern dazu kommt dann auch noch, dass wir natürlich auch durch das Vorbild unserer Eltern beeinflusst werden.
Beobachtung 2: Liebe hat immer mit Freiheit zu tun, man kann einen anderen Menschen – und schon gar nicht den eigenen Partner – nicht dazu zwingen, einen zu lieben. Liebe ist eine freie Entscheidung, Liebe ohne Freiheit gibt es nicht. Wenn wir von unserem Partner etwas vehement einfordern, so wird er sich im besten Fall zwar vielleicht irgendwann fügen, aber sicher nicht aus reiner Liebe heraus. Kritik und Forderung treibt einen Keil zwischen uns. Man könnte auch sagen, jede Forderung bringt die Liebe zum Erliegen, aber jede Bitte weist ihr den Weg. Der Ton macht die Musik. Man kann ein und dasselbe als Forderung oder als Bitte formulieren, allerdings mit völlig unterschiedlichem Ergebnis. Ob man seinen Partner lieben will, ist eine Entscheidung, die man jeden Tag neu treffen muss. Und wenn wir uns für die Liebe entscheiden, dann kann sie unser Partner am ehesten verstehen, wenn wir eine Ausdrucksform wählen, die unser Partner versteht.
Beobachtung 3: Jene Dinge, die mein Partner an mir kritisiert, sind genau die, wo er die tiefsten emotionalen Bedürfnisse hat und geben auch den deutlichsten Hinweis darauf, welche Muttersprache der Liebe er spricht. Durch Kritik bringen viele Menschen ihre tiefe Sehnsucht, geliebt zu werden, zum Ausdruck. Leider ist das nur nicht besonders effektiv, wenn diese Kritik ohne Erläuterung bleibt. Es liegt in unserer Hand, ob diese Kritik in einer Forderung oder in einer Bitte mündet und ob sich mein Partner zurückgewiesen oder geliebt fühlt.
Alles steht und fällt mit der Frage, wie wir einen geliebten Menschen behandeln. Manche Menschen behandeln ihren Partner wie einen Fußabtreter, auf dem man herumtrampeln kann, den man in die Ecke werfen oder sonst was damit anstellen kann. Ein Fußabtreter hat keinen eigenen Willen, er ist ein lebloses Objekt, das einem vielleicht nützlich sein kann, aber niemals ein liebevolles Gegenüber. Manipulation durch Schuldgefühle, genauso wie auch Zwang, indem man anderen droht, sind keine Sprache der Liebe. Ein Mensch ist kein lebloses Objekt, sondern ein Wesen mit Emotionen, Gefühlen und Wünschen. Auch wenn wir es vielleicht manchmal in Kauf nehmen ausgenützt zu werden, so heißt das nicht, dass uns das nicht auch zutiefst verletzt und in einem krassen Gegensatz zur Liebe steht. Jeder Mensch hat einen unschätzbar großen Wert und kein Mensch darf zu einem Fußabtreter degradiert werden. Darüber hinaus ist es eigentlich auch ein Verrat am anderen, wenn ich zulasse, auf diese Weise behandelt zu werden. Wahre Liebe lässt nicht zu, dass der Partner ungesunde, schlechte Charakterzüge entwickelt und sagt vielmehr: „Gerade weil ich dich liebe, kann ich nicht zulassen, dass du mich auf diese Art und Weise behandelst, denn das tut weder dir, mir, noch unserer Beziehung gut.“
Wenn Hilfsbereitschaft die Liebessprache unseres Partners ist, dann bedeuten ihm Taten so viel mehr als Worte. Hilfsbereitschaft als Sprache der Liebe zu erlernen, setzt unter Umständen voraus, die stereotypen Rollen von Mann und Frau in einer Ehe zu hinterfragen und vielleicht zu verändern. Obwohl diese klassischen Rollenbilder in gewissen Bereichen sicher ihre Berechtigung haben, so gilt es doch immer wieder zu hinterfragen, warum gewisse Dinge so sind wie sie sind und ob sie nicht einer Veränderung bedürfen. Eine Ehe ist nie „für einen selber“ – es geht darum, sich jeden Tag für den anderen zu entscheiden, ihm unsere Liebe auf die für ihn richtige Weise zu zeigen. Nur wenn das beide versuchen, kann eine Beziehung auf Dauer gelingen.
So viel zur vierten Sprache der Liebe. Für heute wünsche ich euch einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen, wann immer ihr diesen Blog lest.
Eure Rosa Blume
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