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Männerabende 2 - Interview m. Christian Sattler 2

 

Liebe Leserinnen und Leser! 

Wir sind jetzt beim 2. Teil des Interviews und wollen damit auch gleichzeitig ein Projekt vorstellen, dass Christians Herzensprojekt ist und das wir jetzt bei uns in der Lebensbewegung anfangen. Lieber Christian…

 

Christian: Hallo Barbara,… Ja gut, dann sind wir wirklich wieder bei den Glaubenssätzen.

 

Barbara: Genau.

 

Christian: Da geht’s in Richtung wie bin ich aufgewachsen, wie hat meine Erziehung ausgeschaut, das sind alles Sätze, Glaubenssätze, die sich irgendwo eingebrannt haben, sei es beim Mann, sei es bei der Frau aber ich sage jetzt einmal, wenn man ein Kind in die Welt setzt, sollte man sich so weit schon kennen, und Reaktionen abholen können, und Bedürfnisse irgendwo zu äußern. Und natürlich jetzt habe ich ein drittes kleines Persönchen, das ist ein Kind, wo natürlich wieder einiges hochkommt, sei es beim Mann, sei es bei der Frau, Richtung Glaubenssätze, das ist ein ganz anderes, ein tiefenpsychologisches Thema natürlich. Wenn man dann einmal in die Paarbeziehung kurz reinschaut, was das bedeutet. Das Wichtigste ist natürlich einfach darüber zu reden, offen zu reden, ja. Was bewegt eine Frau, was bewegt einen Mann, was sind die Bedürfnisse daraus. Die Emotionen zeigen, die Emotionen abholen. Und auszudrücken, ganz wichtig. Man weiß es ja eh, Männer sind da vielleicht dahingehend nicht so geübt, Emotionen zu zeigen. Aber ich sag jetzt einmal, da gilt es irgendwo anzusetzen. Und meiner Meinung nach, wenn es so nicht funktioniert, dass man wirklich schaut, ok, dass man das auf einer professionellen Schiene einfach einmal versucht zu erleben das Ganze. Und wenn die Emotionen dann einmal auf dem Tisch sind, ja, vor allem des Mannes, kann man mal darüber reden, aber es gehört einfach mal von Grund auf, auf den Tisch gebracht, was wirklich der Punkt ist. Das ist einerseits natürlich die Paarbeziehung, und andererseits natürlich was die Beziehung, oder die Bindung zum Kind betrifft. Ganz, ganz eine sensible Sache. Wie gesagt, ich habe es kurz angesprochen, es ist einfach ein unglaublich einschneidendes Erlebnis, du hast ein Menschlein auf der Welt, man erkennt sich irgendwo wieder, wenn das Kind aufwächst. Man kennt die Partnerin da drinnen, man erkennt sich selbst und es ist unglaublich was das bewegt natürlich. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, jetzt da, mit meinen zwei Jungs, Zwillinge, ja, die sind jetzt bald 6 Jahre, die Entwicklung einfach mitzuerleben. Sich selbst zu sehen, zu reflektieren, und dann wieder das Thema Glaubenssätze. Was habe ich von meinen Eltern mitgekriegt. Ich bin relativ reflektiert behaupte ich jetzt einmal, grundsätzlich, ich befasse mich damit und das ganze natürlich schwingt auch bei meiner Erziehung mit. Wobei natürlich das Kind im Vordergrund ist, wo ich natürlich dementsprechend immer schaue richtig zu handeln. Wobei ich sag jetzt einmal, als verantwortungsvoller Vater kann man gar nicht falsch handeln.

 

Barbara: Wir haben da ja lange darüber gesprochen und du hast die Idee geboren, dass wir hier einmal im Monat eine Männergruppe machen. Und zwar mit dem Ziel, also eines der Ziele, ein prominentes Ziel, dass man Vätern, also Männern die Möglichkeit gibt sich innerlich in so einem Kontext untereinander auszutauschen, was es bedeutet Vater zu sein oder sich auch einzugestehen, wo habe ich Schwierigkeiten in diese Rolle reinzuwachsen. Oder vielleicht auch Ängste. Es ist ja natürlich eine große Verantwortung, man hat die gesamte Verantwortung für das zukünftige Leben eines Menschen oder manchmal auch mehreren Menschen und damit auch der Menschheitsgeschichte. Wenn man dich dessen vor Augen führt, ist das natürlich eine große Verantwortung aber es ist ja auch etwas Schönes.

 

Christian: Absolut ja.

 

Barbara: Was hast du dir so ungefähr, in welcher Richtung hast du dir gedacht zu machen den Männern da eine Möglichkeit zu geben?

 

Christian: Es sollte vor allem einmal eine ungezwungene Runde sein. Jeder Mann, der hier in dieser Runde bei uns sitzen würde, hat einen unglaublichen Erfahrungsschatz. Erfahrungsschatz auch, wenn es um ungeborene Kinder geht, aber trotzdem diese Zeit zu verbringen. Einfach mal die Gedanken, die sich Männer in dieser Phase machen. Und diese vielleicht einmal zu teilen. Und unter den Männern einfach einmal die Erkenntnis zu erlangen, ja mir geht’s auch so. Oder mir geht’s dabei nicht gut, aber jetzt habe ich gegenüber jemanden sitzen, der das Thema von einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Dieser Austausch, ja. Ich glaub jeder Mann, der dann in dieser Runde sitzt, hat den Wunsch Verantwortung zu übernehmen. Natürlich Ängste dazu, Ängste, die ich mir als Ziel gesetzt habe in dieser Runde vielleicht einmal auf den Tisch zu bringen. Themen wo Männer vielleicht ein bisschen, ich sag jetzt einmal, diese nicht ansprechen wollen, weil sie Angst haben, dass es etwas gibt, was nicht normal sein könnte oder so. Und da möchte ich appellieren, alles ist normal, was da in dieser Runde gesprochen wird. Es muss auch vom Tisch. Es soll diskutiert werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier fast jeder ein Beitrag hat. Zu einem speziellen Thema, was sich herauskristallisieren wird. Es geht einfach nur einmal darum, Männer an den Tisch zu bringen, einfach eine Runde zu kreieren wo man einfach offen darüber redet und wo man wirklich einmal erkennt, ich habe ein spezielles Thema, das könnte man am Abend einmal besprechen. Es soll da jeder eingeladen sein. Oder es ist auch ok, wenn es nur Zuhörer gibt. Vielleicht gibt es in den anderen Runden Themen wo jemand anderer etwas einbringen kann. Aber ich sage jetzt einmal bei fortschreiten dieser Männergruppe ist es, wenn es die gleichen Männer sind, ein unglaubliches Potential, was da freigesetzt werden kann, eine unglaubliche Kompetenz was hier gemeinsam aufgebaut werden kann. Und im Fokus sind dann die Kinder. Wie kann ich verantwortungsbewusster Vater werden und in diese Vaterrolle schlüpfen ohne irgendwelche Ängste. Und dazu soll die Runde einfach dienen. Und ich bin selbst ein Mann, und ich weiß, dass solche Runden für Männer auch sehr gut tun können. Und auch Themen auf den Tisch bringt, ich sag jetzt einmal, die wirklich relevant sind. Vor allem unter Männern besprochen werden sollen.

 

Barbara: Ich glaube, dass das sicher auch sehr hilfreich ist für viele Frauen, die ja nicht bei dieser Männerrunde dabei sind, oder?

 

Christian: Absolut, Entschuldigung, dass ich das sage, aber absolut unerwünscht.

 

Barbara: Genau, wir haben ja eh unsere eigenen Selbsthilfegruppen dazu. Einmal für Alleinerziehende, oder aber auch für Frauen nach einer Abtreibung. Ich glaube, dass es vielleicht auch wirklich eine Möglichkeit gäbe, dass es sich etabliert, dass von einem Paar, das wir begleiten, dass eine Frau zu uns in eine unserer Selbsthilfegruppen kommt, und der Mann bei dir in die Männerrunde. Und, dass wir da gemeinsam arbeiten können. Dass wir den beiden helfen, ihr in die Mutterschaft hineinzukommen, und ihm in die Vaterschaft hineinzukommen.

 

Christian: Natürlich, ja. Aber wenn man wirklich einmal davor schaut, auf ein ungeborenes Kind, ich bin schon der Meinung, wenn das ein spezielles Thema, du hast es vorher angesprochen und es passt jetzt genau in die Österreichische Lebensbewegung. Abtreibung. Ich bin schon der Meinung, dass auch was das Thema Abtreibung betrifft, ein Mann ein Mitspracherecht haben sollte. Und da kommt schon das Thema Verantwortung übernehmen. Und da bin ich ganz davor, dass ich sag, dass Verantwortung zu übernehmen, meine Meinung zu sagen und kund zu tun und auch dementsprechend auszusprechen, auf den Tisch zu bringen. Und damit auch die Mutter abzuholen, wenn es jetzt von mütterlicher Seite geht, in Richtung Abtreibung. Es gibt aber natürlich den Gegenfall auch, ja, dass Frauen ein Kind erwarten und dementsprechend auch beeinflusst werden von Männern, die, ich sag es jetzt ganz pragmatisch eine Abtreibung einfordern. Bei solchen Männern müsste das Bewusstsein geschaffen werden, sich einfach mal gedanklich in die Rolle des Vaters zu begeben und nur mal gedanklich versuchen, Gedanken zu übernehmen. Und da bin ich wirklich in einem mentalen Bereich, wo es auch in die Richtung Beratung gehen könnte, was auch in so einer Männerrunde entstehen könnte. Einfach sich mal gedanklich identifizieren, die Rolle eines Vaters anzunehmen. Einfach einmal experimentieren damit. Das sehe ich jetzt einmal in der Männerrolle, den Impuls geben für diese Kategorie des Mann-Seins, sich auch einmal gedanklich zu experimentieren. Vielleicht in der Runde zu experimentieren, aber auch in einem Einzelsetting. Oder speziell mit mir, sich einfach einmal zu befassen gemeinsam eine Rolle auszuarbeiten. Einfach sich einmal reinzuspüren, wie fühlt sich das an. Das Bewusstsein doch schon zu schaffen. Wie gesagt, das sind gegengleiche Pole, Abtreibung, Abtreibungsthema, seitens Mutter, seitens Vater. Und wenn man das auf den Tisch bringt und der Vater auch bereit ist darüber zu reden, zu reflektieren und sich auch auf das Experiment mental Vater zu sein, einzustellen, also das ist das, wo ich eigentlich hinwill in weiterer Folge.

 

Barbara: Ja das wäre auf jeden Fall sehr hilfreich. Weil doch viele, grade wenn es noch frisch ist und sie sich denken, aaaa, falscher Zeitpunkt, dann schmeißen ja viele die Nerven weg und tun Dinge, die sie nachher ganz stark bereuen.

 

Christian: Das ist es nämlich, ja.

 

Barbara: Und dann gibt es nämlich Entscheidungen, und die gibt es, und das ist, wenn es um Kinder geht einfach eine Entscheidung, die man nicht rückgängig machen kann.

 

Christian: Genau.

 

Barbara: Man kann sie nicht revidieren. Und insofern, solche Lebensentscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen, ist nicht zu klug. Und schon gar nicht aus einer Angst heraus. Aber dazu machen wir auch noch einmal eine Podcast-Folge über die Frage, inwiefern, wie klug ist, es eine Entscheidung aus einer Angst heraus zu führen. Und wie kann ich eine gute Entscheidung treffen, die ich wirklich auch ein Leben verantworten kann. Da haben viele auch Schwierigkeiten. Wunderbar, vielen DANK Christian für das tolle Interview. Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf die Männergruppen und ich wünsche euch liebe Männer, die zuhören, ich bitte euch ganz, ganz herzlich, schaut in die Notes, da verlinke ich euch alle wichtigen links zur Männergruppe, wo ihr euch anmelden könnt, nämlich bei uns über die Österreichische Lebensbewegung. Wann die nächsten Daten sind, ich glaube wir haben immer gesagt der 3. Donnerstag.

 

Christian: Das ist immer der 3. Donnerstag im Monat, und Termine gibt es jetzt mal bis Februar glaube ich.

 

Barbara: Genau wir haben jetzt einmal vier Termine bis zum Februar reserviert. Und ich hoffe, dass ihr liebe Männer den Mut habt, eure Vaterschaft gemeinsam mit dem Christian durchzugehen. Und ich glaube, ihr seid da mutig.

 

Christian: Davon gehe ich aus, absolut.

 

Barbara: Für heute wünsche ich euch aber einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen, wann immer ihr diesen Podcast hört.