Liebe Leserinnen und Leser!
In der heutigen Folge
widmen wir uns den psychischen Folgen der medikamentösen Methode.
1. Einführung: RU 486
Es gab eine Zeit, in der die ersten Feministen glaubten, dass durch die Legalisierung der Abtreibung das Stigma
verwischt werden würde. Patricia Ireland, Kate Michelman, Gloria Steinem litten alle unter ihrer illegalen Abtreibung. Sie glaubten, durch Entstigmatisierung und Legalisierung würde der Alptraum
ein Ende nehmen und ihnen das Recht auf Abtreibung zusprechen. Tatsache ist jedoch, dass selbst 42 Jahre nach Abtreibung auf Verlangen und selbst in den hygienischsten Krankenhäusern, das Trauma
nicht weg ist.
Viele Frauen werden irregeführt in dem Glauben, dass die "Abtreibungspille" RU-486 Vorteile hat, beispielsweise die Prozedur zu Hause bequem und diskret durchführen zu können. In Ost-Finnland werden 80 % aller Abtreibungen medikamentös durchgeführt und nur knapp ein Viertel aller Abtreibungen findet im Krankenhaus statt.
2. Die Frau
Mit Abtreibung durch die RU-486 erleben betroffene Frauen immer wieder sogenannte Intrusionen. Denn in einer operativen Abtreibung ist es eher unwahrscheinlich, dass die Frau Körperteile ihres abgetriebenen Kindes zu sehen bekommt. Mit RU-486 ist es jedoch so, dass die Frau zu Hause ihr Kind verliert und ihr Arzt sie vielleicht sogar bittet, dieses in die Praxis zu bringen. Sie wird auch den Blutverlust, die Blutklumpen und das Gewebe zu sehen bekommen, nachdem sie die zweite Dosis eingenommen hat.
a.) Die Mutter als Abtreiber
Frauen leiden immer noch unter derselben Scham und Verzweiflung. Aber dazu kommt, dass es keinen Mittelsmann mehr gibt: Das Medikament ist selbst verordnet und wird fast immer alleine zu Hause in mehreren Dosierungen eingenommen. Die Abschottung und Schuldgefühle haben deshalb noch tiefere Auswirkungen, denn es gibt niemanden mehr, den sie dafür verantwortlich machen, beziehungsweise an dem sie ihre Wut auslassen können.
Die Frau spielt eine aktive Rolle dabei, erlebt jeden Schritt bei vollem Bewusstsein. Bei einer operativen Abtreibung wird sie in einen Raum geschickt, betäubt, und wacht erst nach dem Eingriff auf. Mit RU-486 erinnert sie sich an jede Einzelheit und spürt die Auswirkungen an ihrem eigenen Körper. Sie kann ihre Augen und das Gewissen vor den Tatsachen nicht verbergen und sich einreden, dass jemand anderer Schuld hat. Sie kann nicht auf Bewältigungsmechanismen zurückgreifen, denn sie selbst hat die Tabletten eingenommen und die Abtreibung alleine durchgeführt. Ein Blick in den Spiegel kann vieles auslösen.
b.) Zu Hause als Auslöser von traumatischen Erinnerungen
Es ist tragisch, dass die Wohnung zu einem Auslöser der Abtreibung wird. Eine Frau, die zu Hause die Tabletten einnimmt, kann nicht mehr Mechanismen wie das Meiden der Abtreibungsklinik oder das Meiden der Ärzte einsetzen, um sich von diesem Bewusstsein abzugrenzen.
Die Szenen im eigenen Bad, im Bett oder andere Zusammenhänge, während sie auf die Wirkung der Tabletten wartet, werden diese Frau immer wieder begleiten. Ihr Zuhause wird zum täglichen Auslöser für traumatische Gefühle und Empfindungen.
c.) Keine Nachsorge
Sie muss letztendlich selber entscheiden, ob ihre Komplikationen einen Krankenhausbesuch erfordern. Diese Entscheidung kann durch Schuldgefühle oder den Wunsch, die Abtreibung geheim zu halten, verhindert werden.
d.) Todesereignis
Egal, auf welche Art und Weise eine Schwangerschaft abgebrochen wird,
eine Mutter erlebt immer den gewaltsamen Tod ihres Kindes. Menschen, die Traumatisches erleiden, können eine Phobie entwickeln. Es kann auch zur KontraPhobie / Phrenesie kommen, das heißt,
besessen zu sein und gerade von dem angezogen zu sein, was einen am tiefsten verstört hat.
Zum Beispiel:
• Wiederholte Abtreibungen
• "Besessen sein" vom Wunsch schwanger zu sein
• Dinge, die mit Tod und Sterben zusammenhängen, beispielsweise Bilder von verdorbenem Fleisch oder geköpften Körpern zu betrachten.
• Auf Bilder von abgetriebenen Kindern fixiert sein
• Nazidoktor, der Schädel sammelte
• Dr. Gosnell aus Philadelphia, der reihenweise Babyfüße in Gläsern auf seinem Regal aufhob.
e.) Ess-Störungen:
So kann das Schlucken von giftigen Medikamenten – unfraglich die traumatische Wiederholung der Abtreibung – zu Ess-Störungen und anderen psychologischen Problemen führen.
„Ich verdrängte ganz bewusst die Abtreibung aus meinen Gedanken. Das war ohne Zweifel der traurigste und erschütterndste Moment meines Lebens. Ich war entsetzt über das, was ich getan hatte, konnte es aber nicht ungeschehen machen. Nach meiner Abtreibung verbrachte ich die nächsten drei Tage über der Kloschüssel. Seitdem bin ich da ständig. Ich habe immer wieder gekotzt, bis nichts mehr da war. Ich wollte mich vom Ekel, den ich im Innersten fühlte, befreien. Es gibt keine Worte, um die unerträgliche Qual und Übelkeit dieser Trauer zu beschreiben. Danach fühlte ich mich völlig abgekoppelt von meinem Schmerz. Ich habe ihn tief vergraben…so tief…ins unbewusste Vergessen. Aber diese Leere musste ausgefüllt werden. Ich habe es mit Essen, Drogen, Alkohol, Sex versucht…alles, was sich gut anfühlte, um den Schmerz zu verdrängen. Aber das dauerte nur kurz an und der Schmerz kehrte wieder, jedoch schlimmer als zuvor. Es gab niemanden, der mich verstand, niemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Ich musste alles runterschlucken.“
f.) Psychophysiologische Wiederholungshandlungen
Bei traumatisierten Menschen kommt es vor, dass sie dieses Trauma körperlich wieder erleben müssen. Carrie hatte Ess-Störungen, verbunden mit der Einnahme von Abführmitteln, um sich zu reinigen. Carrie nahm nicht selten eine ganze Flasche von Abführmitteln ein, in der Hoffnung, alles „rauszukriegen“. Es überrascht nicht, dass Carrie eine unvollständige Abtreibung erlitten hatte. Sie musste noch einmal zu einem Abtreibungsarzt gehen, um alles zu entfernen. Die Darmschmerzen, die Carrie danach verspürte, waren buchstäblich eine Wiederholung der Krämpfe, die sie nach ihrer Abtreibung erlitten hatte.
Oft sind sich die Betroffenen dieser Verbindung nicht bewusst. Als Carrie darauf angesprochen wurde, erwiderte sie: „Du bringst mein Blut zum Gerinnen.“ Der Schock, mit dem Unbewussten konfrontiert zu werden, löste einen Moment der Wahrheit aus. Die ständige Wiederholung der körperlichen Empfindungen mimte die physischen Empfindungen, welche das ursprüngliche Trauma erzeugt hatte, nach. Die Krämpfe, die durch Abführmittel verursacht werden, bilden den verborgenen Zusammenhang des Traumas.
g.) Blut als Verbindungselement
Beispiel: Eine Frau schrubbt sich beim Duschen, bis sie blutet.
Beispiel: Eine Frau, die sich selbst schneidet, um Blut zu sehen.
Beispiel: Das Wiedereinsetzen der Regelblutung kann der
künftige Auslöser sein. Eventuell erlebt so eine Frau jedes Mal Angst und Panik, wenn sie Krämpfe bekommt, beziehungsweise jeden Monat, wenn ihre Regelblutung einsetzt.
Da dieses Thema sehr umfassend ist, werdet ihr nächste Woche einen weiteren Teil zu den psychischen Folgen der medikamentösen Methode hören.
Wenn ihr nun anhand all dessen glaubt, bei euch könnte es sich um eben diese Symptome einer Abtreibung handeln, könnt ihr
euch sehr gerne an uns wenden. Wir haben verschiedene Aufarbeitungsprogramme und eine Selbsthilfegruppe für Frauen nach einer Abtreibung. Gerne könnt ihr euch an uns wenden, entweder telefonisch
oder per E-Mail.
Für heute wünsche ich euch, trotz des sensiblen Themas, einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen, wann immer ihr diesen Podcast hört.
Eure Rosa Blume
P.S: Wenn ihr eine Beratung braucht, könnt ihr euch sehr gerne bei uns melden.
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